Samstag, 11. Juni 2016

Mentaltraining??!

Eine Erfahrung wert- eine Erfahrung reicher 

Aus der Sicht und mit den Worten von Clemens Heise.


Es ist soweit! Heute ist der Tag auf den viele von uns gewartet haben. Nicht nur ich- auch viele weitere neugierige Reiter/innen wollen sich dem Thema "Mentaltraining im Reitsport" nähern. Dazu haben wir Angelika Wirzberger eingeladen. Bei Facebook und im Internet aktiv, mit tollen Referenzen ausgestattet, erschien uns -in der Rolle als Veranstalter, Organisator und Gastgeber- Angelika als geeigneter Partner dafür. Wir sollten recht behalten. 
 

Große Augen- große Erwartungen

Es ist Sommer in Deimern. Es ist 07h und ich bin bereits mit dem ersten Pferd auf dem Platz. Meine Idee war, erst das Training zu absolvieren um der Wärme zu entgehen und um auch mehr Zeit für Austausch mit anderen Teilnehmer zu haben. 
  • Gibt es bereits erste Erfahrungen?
  • Was hat sich verändert?
  • Was ist besser geworden?
Alles Fragen die mich seit Tagen beschäftigten. Offensichtlich nicht nur mich. Nach dem ersten "Hallo" und auf Nachfrage, erhalte ich von allen ein freundliches: "Neee, keine Ahnung, ich mach' das zum ersten Mal ..." Aber Erwartungen hatten viele. Erwartungen an was eigentlich? Wir hatten eine kleine Open Air Cafeteria aufgestellt, um die Wartezeit "davor" nicht zu lang werden zu lassen- oder um einem möglichen Klönschnack "danach", die Möglichkeit zu geben. Nun ja, jeder hatte so sein Thema mitgebracht, was in einigen Fällen offen "beim Kaffee" erzählt wurde- oder auch nicht. Es war sehr spannend und interessant. Es waren spannende Erlebnisse und sehr interessante, nette Menschen mit uns. OK zugegeben, Angelika W. hat es uns auch sehr leicht gemacht: Ein freundlich, netter Umgang und um keine Antwort verlegen, lädt natürlich dazu ein. Ich persönlich hatte viel Freude daran, mich über die vielen Facetten des Reitsports auszutauschen und viele nette Menschen kennen zulernen. Das allein, ist schon ein Gewinn. 

Erwartungen...-

hatte ich- natürlich! Unser Leben (meines auch) ist erheblich facettenreicher geworden: 
  • die Aufgaben steigen an, 
  • die Qualität muss mitziehen, 
Kunden sollen schließlich zufrieden sein. Auf einzelne Ziele und Aufgaben runter gebrochen, bietet das viel potential. Ich bin gern strukturiert und vorbereitet.
Zum Glück habe ich nur meinen Aufgabenberg zu ordnen und musste keine schwierigen Ereignisse und Unfälle der Vergangenheit (mental) aufarbeiten, wie einige der Teilnehmerinnen. Sind meine persönlichen Erwartungen erfüllt worden? Ja!

Coaching auf der Couch- das Gespräch

Liest sich jetzt etwas "salopp" -ist es auch- und damit auch nicht auf die Goldwaage zu legen (es gab schließlich keine Couch). Gestartet wird mit einer Art "Erstaufnahme" 

  • verstehen der sehr individuellen Aufgabe (Problematik?) 
  • gemeinsamer Erarbeitung erster Lösungsansätze,wie man sich dem (selbst gesetzten) Ziel nähern könnte. 
Das funktioniert bei Angelika Wirzberger sehr gut. Auch bei Menschen, die sich "fremden" gegenüber nicht gern öffnen. Die Atmosphäre ist warm, herzlich -trotzdem diskret-, professionell und man fühlt sich "gut aufgehoben". Denn das ist sehr wichtig, will man seine, ganz persönlichen, Schwachstellen, angehen und lösen.  Eine gute Stunde lang(meist länger), wird das gesteckte Ziel in 
  • Aufgaben, 
  • evtl Sorgen, Ängste und Nöte
  • Zwischenziele, 
  • Zeiträume, 
  • Voraussetzungen, 
  • einem "was ist wenn ..." (der berühmte Plan B)
  • u.v.a.m. 
zerlegt, um anschließend daraus einen logischen und alltags tauglichen Plan zu machen. Das war Top! OK, ich gebe zu, ich war "danach" etwas verwirrt, weil ich dachte das hätte ich alles "im Griff". Offensichtlich war es keineswegs so. Hier passte also das "richtige Leben" nicht zu dem "gefühlten Vorgehen". Auch gute 72 Stunden später brüte ich noch über einem Trainingsplan u.v.a.m. um "mein Ziel" nicht nur anzupacken- sondern auch zu erreichen. 

Zum Glück war ich "tagesvorletzter" und freute mich tierisch auf "Klönschnack& Bratwurst" im Kreis einiger Teilnehmer/innen.

Coaching in der Reitbahn

Auch hier geht es gewohnt straff und freudig weiter im Programm. Motto: Was
wir gestern besprochen haben, beginnen wir heute in die Tat umzusetzen. Zu meinem Glück war ich nicht der einzige Reiter und hatte so den Vorteil, nicht nur nette Menschen kennen zulernen, sondern konnte auch noch tolle Pferde ansehen. 
Das praktische Coaching war genau das, was ich mir immer erhofft habe. So sollte ein Coaching -auch ein Reitraining- sein. Statt endlosem Bahnfiguren aufsagen, gab es zielführende Hinweise wie die Lektion/ Übung zielführender ausgeführt werden kann. Man könnte es mit einer kleinen Formal auf den Punkt bringen:

   Mehr Konzentration
+ mehr Vorbereitung
+ mehr vorausschauend denken
= bessere Ergebnis der Trainingseinheit.

Angelika "Adlerauge" Wirzberger, hat mehr gesehen, als mir lieb war. 
  • "hingeluschte Volten" im letzten Viertel
  • verpatzte Lektion/ Übung durch "weglassen" der Vorbereitung
  • Paraden zu spät eingeleitet
  • u.v.am. (ich will hier aber nicht alle meine Fehler "zu Markte tragen")
Ein stetes Wechselspiel zwischen reiten- besprechen- erneut (verbessert) reiten, bereicherten die Stunde und führten sie auch zu einem reiterlichen besseren Ergebnis und Erfolg. Das motiviert, macht Laune, spornt an und bringt Pferd und Reiter eine harmonische Trainingseinheit.


Kurioses und selten erlebtes

Ich will aber diesen Bericht nicht schließen, ohne von einem kuriosen und schrägen Erlebnis zu berichten. Eines vorweg: Nachfolgendes hat nichts mit Mentaltraining oder A.Wirzberger zutun. Beide kannten sich offensichtlich nicht.
Wir freuen uns über alle Reiter und Pferdefreunde, die den Weg zur Stiftung klassische Dressur finden. Also auch über den Menschen, der da fröhlich um die Ecke kam und sich als Anja J. vorstellte. In heiterer Runde sprachen wir über reiterliches und viele andere Themen. Anja J., nicht schüchtern, lenkte direkt und ungefragt das Gespräch auf Ihr vermeintlich "Fachgebiet": alternative Heilkünste. Und nun ergoss sich, ein wahrer Vortrag über 

  • schwingendes Wasser- oder Wasser welches in bestimmte Schwingungen versetzt werden kann.
  • das schwingendes Wasser mit, bis zu 2.0000 Informationen, angereichert werden kann.
  • Wasser, welches vieles heilen kann
  • Wasser, welches ... -die Liste nahm kein Ende.

Liebe Anja, für Reiter ist sehr wichtig: 

  • Wenn etwas schwingt -ist es der Rücken des Pferdes, 
  • für die 2.000 Infomationen ist der Trainer zuständig, und 
  • das Wasser kommt bei uns aus der Tränke, nicht aus der Handtasche
Also kurzum: Hier wurde -durch Einschleichen und Ausnutzung von Freundlichkeit- das Gelände der Stiftung klassische Dressur sowie das Mentaltraining missbraucht für ein billiges (und schlechtes) Produktmarketing sog. (freier?) "Mitarbeiter" und Wochendheiler der Firma L.  

Aber dieser illustre Versuch ein Wässerchen an die Frau zu bringen, hat dem Gesamtergebnis keineswegs geschadet. Es war ein rundum wertvolles Wochenende mit sehr guten Lerneffekt in Theorie und Praxis, welches wir gerne wiederholen wollen und ich auch jedem Amateur- und Berufsreiter empfehlen kann.
Danke für das Querdenken, Augen öffnen, Umplanen, vorbereiten- reiten und nachbereiten. Bis bald!