Montag, 11. Januar 2016

Sportförderung, Ermittlung des finanziellen u. materiellen Bedarfs


Über den Sinn/ Zweck der Reitsportförderung


Reitsportförderungen gibt es, mittlerweile, viele. Auch Stiftungen im Reitsport haben sich in den vergangenen Jahren gemehrt. Also ein echter Vorteil für den Reitsportler. Es ist also an jedem selbst den richtigen Partner für seine Förderung -wer passt zu mir ?- zu finden. Förderungen sind sehr oft eine individuelle Aufgabe und man ist gut beraten, seinen Förderbedarf, vor dem ersten Kontakt mit dem gewünschten Förderer/ Sponsor, zu definieren.    



Definition des Förderbedarfs


Was und in welcher Form soll den gefördert/ gesponsored werden? Nach meiner Erfahrungen, eine der schwierigsten Fragen. Für einige ist es wichtig, über eine anspruchsvolle Ausrüstung (Sattel, Anhänger, etc.) verfügen zu können- andere benötigen finanzielle Unterstützung um 
  • Lehrgänge, und/oder 
  • dringend notwendige Trainer(einzel-)stunden zu besuchen
  • Ausbildungsgänge zu absolvieren
  • wichtige Turniere besuchen zu können
  • [...]
Die Liste ließe sich beliebig erweitern. Wichtig bei der Definition des Bedarfes ist es, das Ziel der Förderung zu definieren und einen Weg zu beschreiben, wie es erreicht werden könnte.



Berechnung des Förderbedarfs


Sind nun die ersten Hürden genommen und man hat einen Förderer/ Sponsor gefunden, der an dem Vorhaben interessiert ist, hat man einen Vorteil, wenn man den möglichen Bedarf schon einigermaßen beziffern und darstellen kann. Eine einfache Liste mit den Positionen und Preisen wird helfen. 


Beispiel 1: Ich bin gesundheitlich vorgeschädigt, möchte aber gern erfolgreich, auch auf Turnieren, reiten und benötige einen entspr. angepassten (und LPO zugelassenen) Sattel.  


Der Bedarf ließe sich bspw. ermitteln durch:

  • Anpassung des vorhandenen Sattels: Angebot erstellt von Sattlerei ... i.H.v. €600,-
  • Alternativ Angebot, erstellt von Sattlermeister ... i.H.v. €800,-
  • Erwerb eines neuen Sattels der Marke xyz, der den Anforderungen entspricht i.H.v. €3.400,-
  • ...
  • Enstpr. med. Unbedenklichkeitsbescheinigungen des Facharztes liegen vor. 
Beispiel 2: Ich beabsichtige in 2016 an den [dt. Meisterschaft, Europa Meisterschaft, World Dressage Masters, ...]  teilzunehmen. Entsprechende Erfolgsaussichten wurden mir vom Landes-/ Bundestrainer zugestanden

Der Bedarf ließe sich bspw. ermitteln durch:
  • zus. Lehrgänge bei ... (Kosten: € XY je Lehrgang). Vorr. werden xy Lehrgänge benötigt.
  • Zwischenziel/e:
    • Platzierungen bei folgenden Sichtungsturnieren: 
    • Mitglied im ... Kader des PSV ... bis zum ... 
    • Teilnahme an weiteren Turnieren ... (finanz. Bedarf € XY )
  • Nennkosten
  • Stallkosten u. Unterkunft
  • ggf. weitere Auflistung möglicher Kosten bis zum Ziel

Das wäre sicherlich ein gutes Rüstzeug für ein erstes Gespräch, auch um das geweckte Interesse zu rechtfertigen und aufrecht zu erhalten. Nicht selten schwindet das Interesse bei dem potentiellem Förderer, weil der Bewerber nicht vorbereitet ist- oder nicht in der Lage ist, das Volumen zu beziffern bzw. zu begründen und ggf. auch glaubhaft zu machen. Bedeutet: Unbedingt am Ball bleiben und den zukünftigen Partner davon überzeugen, dass sein (finanzielles) Engagement, bei Ihnen, gut aufgehoben ist. Eventuelle Nachfragen zügig und im vollen Umfang beantworten oder benötigte Nachweise zügig beibringen. Im sog. Online Zeitalter ist das durchaus leistbar.



zu guter letzt ...

Vergessen Sie nicht- Sponsoren sind auch nur Menschen (oder Unternehmen), die gerne an dem gemeinsamen Erfolg teil haben möchten. Bedeutet für Sie: Habe Erfolg- und rede drüber, denn auch die Sponsoren "tun gutes- und sprechen drüber ...". Kommunikation ist das kleine 1x1 einer guten Partnerschaft. Auch dann wenn es mal nicht so läuft. Mit einer guten Kommunikation kann man mit Misserfolgen -im schlimmsten Fall: nicht erreichten Zielen-, besser umgehen, als wenn man allem und jedem hinterherlaufen muss. Ich bin sehr zuversichtlich, das viele Siegerfotos, ihren Platz bei Ihrem Sponsor finden werden. Denn ich kenne keinen der sich nicht über Erfolge/ Fotos/ ... freut.

Viel Erfolg!
(c) 2015 Clemens Heise, Stiftung klassische Dressur. Vervielfältigung auch auszugsweise nur mit Genehmigung des Autors 


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